Otologie & Neurotologie. 2012 Nov 29. [ABSTRAKT]
Repetitive transkranielle Magnetstimulation beim Mal-de-Debarquement-Syndrom.
Cha YH, Cui Y, Baloh RW, Abteilung für Neurologie, Universität von Kalifornien, Los Angeles, Los Angeles, Kalifornien, USA
OBJEKTIV: Das Mal-de-Debarquement-Syndrom (MdDS) ist eine chronische Störung des Ungleichgewichts, die durch ein Gefühl des Schaukelns und Schwankens gekennzeichnet ist. Die Störung beginnt nach längerer Exposition gegenüber passiven Bewegungen, z. B. von einem Boot oder Flugzeug aus. Alle medizinischen Behandlungen sind palliativ und Symptome, die länger als 6 Monate anhalten, zeigen eine geringe Wahrscheinlichkeit einer Remission. Diese Pilotstudie untersuchte die Machbarkeit und Verträglichkeit der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) als mögliche Behandlung für MdDS.
PATIENTEN / INTERVENTION: Zehn Probanden (8 Frauen) mit persistierendem MdDS von 10 bis 91 Monaten erhielten jeweils 1 Sitzung mit 4 gegenläufigen Protokollen: links 10 Hz (Hochfrequenz), links 1 Hz (Niederfrequenz), rechts 10 Hz und rechts 1 Hz rTMS über dem dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC).
MAIN OUTCOME MASSNAHME: Reduzierung des Schaukelgefühls auf einer visuellen Analogskala.
ERGEBNISSE: 1) Rechtshänder verbesserten sich am meisten mit 10-Hz-Stimulation gegenüber dem linken DLPFC, während Linkshänder am meisten mit 10-Hz-Stimulation gegenüber dem rechten DLPFC verbessert wurden; 2) eine niederfrequente DLPFC-Stimulation war bei einigen Probanden mit einer Verschlechterung der Symptome verbunden; 3) die Dauer der Symptome korrelierte negativ mit dem Ansprechen auf die Behandlung; 4) rTMS wurde bei MdDS-Probanden gut vertragen und zeigte ähnliche Kopfschmerzraten (10 von 40 Sitzungen) wie in anderen Studien; und 5) Müdigkeit trat nach 6 Sitzungen normalerweise mit niederfrequenter Stimulation auf.
FAZIT: rTMS wurde bei Patienten mit MdDS mit vielversprechender kurzfristiger Symptomverbesserung gut vertragen. Zukünftige Studien zu rTMS in MdDS können aufeinanderfolgende Stimulationstage, längere Beobachtungszeiträume nach rTMS, formale Messung der Ermüdung nach TMS und Randomisierung mit einer Scheinbedingung berücksichtigen.
SCHLÜSSELWÖRTER: Mal-de-Debarquement-Syndrom, DLPFC, rTMS, Neuromodulation